Kommentar 03.2023: Bankenkrise.
Das Wichtigste zur Bankenkrise und warum die Portfolios unserer KundInnen davon kaum betroffen waren.
Die Bankenkrise vom März 2023 hat für starke Turbulenzen gesorgt. Wir haben bereits zuvor konservativer agiert, sodass die Ereignisse der vergangenen Tage sich nur wenig auf die Portfolios unserer KundInnen ausgewirkt haben. So waren wir am 28. Februar 2023 im Schnitt lediglich mit rund 24 % in Aktien investiert, am 21. März 2023 waren es rund 11 %.
Nachfolgend eine Zusammenfassung der relevanten Zusammenhänge zur Bankenkrise von März 2023. Und wie wir die Portfolios unserer KundInnen aufgestellt haben.
Was ist passiert?
Vertrauenskrise in der Finanzbranche.
Für Finanzinstitute wie Banken ist Vertrauen das A und O. Wenn KundInnen sich nicht sicher sein können, das ihr Geld in guten Händen ist, dann heben sie es ab. Tun das viele KundInnen gleichzeitig, kann es zum Problem für das Institut werden, denn: Eine Bank hält nicht die gesamten Kundeneinlagen stets griffbereit vor.
Eine Bank wirtschaftet mit den Kundeneinlagen und legt sie zum Beispiel in Anleihen an. Anleihen sind Darlehen an Staaten oder Unternehmen mit fester Laufzeit und fixem Zinssatz.
Zum Problem für einige Banken wurde ein Effekt der Zinserhöhungen durch Zentralbanken: Neue Anleihen sind höher verzinst und damit attraktiver, bestehende Anleihen verlieren an Wert. In der Folge ist der Kurs bestehender Anleihen im Besitz der Banken gesunken. Je mehr Anleihen eine Bank besitzt und je länger deren Laufzeit, desto höher mögliche Probleme bei einem sogenannten „Bank Run“.
Ziehen viele KundInnen gleichzeitig ihre Einlagen ab, muss die Bank bestehende Anleihen vorzeitig verkaufen, um die KundInnen zu bedienen. Derzeit kann sie das meist nur unter Verlusten tun. Dann kann theoretisch die Gefahr bestehen, dass nicht alle KundInnen ausgezahlt werden können und es wird für die Bank kritisch. So geschehen bei der Silicon Valley Bank oder der Credit Suisse.
Ein Sinnbild für die hohe Nervosität am Markt ist die Geschwindigkeit der Ereignisse rund um die Credit Suisse. Sie gehörte zu den 30 systemrelevanten Banken weltweit. Dass sie derart schnell trotz guter Liquiditätsreserven in große Nöte gerät, ist bemerkenswert. Viele Teilnehmer waren und sind besorgt, dass die Turbulenzen sich wie in der Finanzkrise 2008 auf den gesamten Finanzsektor ausbreiten könnten. Staatliche Eingriffe und Garantien von Zentralbanken haben das Ziel, das Vertrauen in das Finanzsystem wieder zu stärken.
Wie haben wir auf die Bankenkrise reagiert?
Es waren keine großen Eingriffe nötig.
Wir waren in den letzten Wochen insgesamt defensiver aufgestellt. Es zeichnete sich ein Aufschwung ab, der allerdings in den Fundamentaldaten nicht ersichtlich war und mehr psychologischer Natur zu sein schien. Mit dem plötzlichen Knall und den starken Verwerfungen wird jetzt deutlich, dass die Stimmung zu gut und nicht durch Zahlen gedeckt war. Wir waren an der Seitenlinie sauber positioniert.
Einige der verbleibenden Aktien-Positionen haben wir zwischen dem 09. und 16. März verkauft, mehrheitlich am 13. März. Somit sind wir Stand heute stark „in Cash“. Wichtig: Barguthaben wird seit kurzem für unsere KundInnen mit 1 % p.a. verzinst. Hier konnten wir eine entsprechende Vereinbarung mit der Depotbank erzielen.
Anleger flüchten in den vergangenen Tagen vermehrt in Anleihen und Gold, deren Kurse einen Sprung gemacht haben. Von dieser Bewegung profitieren die Portfolios unserer KundInnen. Zumal wir seit dem 24.01.2023 wieder in Anleihen investiert sind. Hier führen wir die Position „Bantleon Return IA Fonds“ neu ein, die ausschließlich in Staats- und Unternehmensanleihen bester Bonität investiert.
Aktuell gilt: Bei Aktien bleibt die Lage nervös. Letzte Woche hat die EZB den Leitzins unbeirrt weiter erhöht. Am 22. März 2023 zog die US-amerikanische Zentralbank FED mit einem weiteren Zinsschritt nach. Die Märkte haben darauf uneinheitlich reagiert. Sobald sich die Lage stabilisiert, werden wir entsprechend die Aktien-Quote wieder erhöhen.