Tests & Rankings deuten und bewerten.

Die Bewertung von Vermögensverwaltern kann in verschiedenen Tests, Vergleichen und Rankings stark abweichen. Mit diesen 5 Punkten verstehst du warum und behältst den Überblick. Und findest das für dich richtige Angebot.

Wie kann das sein: Die selbe Vermögensverwaltung erzielt in verschiedenen Tests sehr unterschiedliche Bewertungen? Tester bewerten nach unterschiedlichen Schwerpunkten und Kriterien, ebenso mit abweichender Methodik. Die folgenden Punkte sorgen für Klarheit und bieten eine Entscheidungshilfe für deine Auswahl.

Vorab, diese detaillierte Checkliste zum Download fasst alles zusammen.

Ein Checkliste, um Tests zu prüfen. Auch als Download verfügbar am Ende des Artikels.

1. Betrachte Kosten immer zusammen mit der Rendite.

Einige Tester betrachten ausschließlich Kosten oder bevorzugen Anbieter, die möglichst geringe Kosten haben. Richtig, weil Kosten deine Rendite mindern. Unvollständig, weil dabei die Performance außer acht gelassen wird. Die Rendite nach sämtlichen Kosten eignet sich besser als Vergleichsmaß.

Beispiel:
Du hast 0,2 % geringere Kosten, aber einen Wertverlust von 40 % innerhalb eines Monats, weil deine Anlage nicht oder ungenügend gemanagt wird. Genau das ist z.B. im Corona-Crash eingetreten. Kosten sind griffig und einfach zu vergleichen, aber das ist zu stark vereinfacht. Behalte daher immer ebenfalls weitere Aspekte wie die Performance des Anbieters im Blick.

Extra-Tipp:
Prüfe, ob sämtliche Verwaltungs- und Produktkosten bereits von der Rendite abgezogen wurden. Wenn nicht, dann musst du die Kosten von der Rendite noch abziehen. Ob die Rendite nach Kosten ausgewiesen wird, sollte eindeutig und nicht verklausuliert formuliert sein.

2. Betrachte zur Rendite immer auch das dabei eingegangene Risiko.

Rendite hat immer eine Kehrseite: das dafür eingegangene Risiko. Hohe Renditen können mit hohen Risiken erkauft werden, welche die Wahrscheinlichkeit eines schnellen und hohen Wertverlustes erhöhen. Oft wird die Rendite mehr in den Fokus gestellt, statt die Risikopräferenzen der AnlegerInnen.

Wenn du nicht der Zocker-Typ bist, achte darauf, ob die Tester spezielle Risiko-Kennzahlen ausweisen. Diese Risiko-Kennzahlen setzen die erzielte Rendite mit dem eingegangenen Risiko ins Verhältnis, um zu bewerten mit welchem Risiko die Rendite erzielt wurde. Gängig sind hier Volatilität, maximaler Verlust (max. Drawdown) oder Sharpe Ratio. Achte auf ein für dich stimmiges Verhältnis aus Rendite und Risiko.

3. Beachte, wie die Rendite berechnet wird.

In manchen Tests wird eine „rollierende Rendite“ verwendet. Dabei wird nicht der gesamte Zeitraum von bspw. 5 Jahren betrachtet, sondern immer jeweils nur die letzten 12 Monate innerhalb dieser 5 Jahre. Mit dem Rollieren werden unterschiedliche Einstiegs-Zeitpunkte simuliert. So können Perioden innerhalb des Betrachtungszeitraums miteinander verglichen werden, Periode 2 mit Periode 4 zum Beispiel.

Wird die Rendite über die gesamten 5 Jahre auf diese Weise berechnet, entsteht ein Effekt: Extreme Ereignisse wie ein Crash rotieren aus dem 12-Monats-Fenster wieder raus und werden untergewichtet. Diese Einschränkung der Methode sollte man kennen, da sie positive und negative Ausreißer vernachlässigt. Schlüsse darauf, wie ein Anbieter in verschiedenen Marktphasen reagiert, lassen sich mit der rollierenden Rendite nur mit Einschränkungen ableiten.

4. Prüfe die Objektivität von Rankings.

Gut zu wissen: Um in Vergleiche und Rankings aufgenommen zu werden, erwarten Portale häufig eine Gegenleistung von den Anbietern. Eröffnet zudem ein Kunde über einen Link des Portals ein Depot, erhält das Portal eine Provision für diese Vermittlung.

Nicht alle Anbieter stimmen den Bedingungen zu oder akzeptieren die Höhe der Provision. Behalte im Hinterkopf, dass ein Portal gegebenenfalls ein Interesse daran haben könnte, bestimmte Anbieter zu bevorzugen und prominent zu platzieren, da dafür gezahlt wird. Achte daher darauf, dass möglichst alle Anbieter gelistet sind sowie auf Empfehlungslinks, die meist mit einem * gekennzeichnet werden.

5. Vergleiche die Leistungen der Anbieter.

Ebenso wie die Gebühren unterscheiden sich Anbieter bei den Leistungen, die sie dir bieten. Erfolgt die Auswahl der Wertpapiere aus einem vollständigem Anlageuniversum oder nur aus ETFs? Wird das Portfolio aktiv und kontinuierlich oder nur nach starren Regeln angepasst? Wird die Anlagestrategie an den Anlagebetrag angepasst oder wird immer mit dem gleichen Muster angelegt, egal ob 1.000 € oder 100.000 €? Erhält man eine Anlagestrategie, die zu einem passt oder eine aus insgesamt 5? Ab welchem Anlagebetrag?

Diese Leistungen werden in vielen Test und Vergleichen nicht gelistet. Für die Qualität einer Anlage machen sie jedoch einen wesentlichen Unterschied. Achte daher darauf, Leistungen zu vergleichen und einen Anbieter auszuwählen, der deinem Anspruch an eine Geldanlage gerecht wird.

Fazit.

Die Vielzahl an Tests und Vergleichen bewertet Vermögensverwalter unter unterschiedlichen Gesichtspunkten. Wichtig für die Einordnung der Ergebnisse ist, die jeweiligen Schwerpunkte und Methoden zu kennen, um eine informierte sowie fundierte Entscheidung zu treffen. Diese detaillierte Checkliste kann dir dabei helfen, hier downloaden.

Passend zum Thema:

Wie hoch ist meine Rendite?

Das hängt davon ab, welche Rendite-Methode du nutzt. Das Ergebnis kann sich zwischen der einfachen, wertgewichteten oder zeitgewichteten Rendite teils stark unterscheiden. Erfahre hier, wann du welche Methode heranziehen solltest. Kurz und verständlich.

Probiere Minveo aus.
Ab 50 € statt 250.000 €.